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Dokument erstellt 1995, zuletzt aktualisiert 1996.
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ASCII-Dateien ("Textdateien")

Ascii-Dateien, oft auch "Text-" oder "reine Textdateien" genannt, sind der kleinste gemeinsame Nenner für den Austausch von Texten. Der Grund hierfür ist die ausschließliche Verwendung des ASCII-Zeichensatzes, der wiederum von allen Editoren und Textverarbeitungen gelesen werden kann.

Allerdings steckt hier der Teufel oftmals im Detail, da lediglich die Verwendung der ersten 128 Zeichen dieses Zeichensatzes einheitlich erfolgt (sog. 7-bit- oder US-ASCII). Für landesspezifische Sonderzeichen wie die deutschen Umlaute werden unterschiedliche Codierungen verwendet. So basieren MS-DOS-Programme wie der mit DOS mitgelieferte Editor auf dem sogenannten "erweiterten" ASCII-Zeichensatz mit 256 Zeichen (auch PC-8, 8-bit-Ascii- oder IBM-PC-Zeichensatz genannt), während Windows-Programme den ANSI-Zeichensatz verwenden.

Bei der Bearbeitung englischer Texte spielt dies keine Rolle. Wird jedoch z.B. ein deutscher Text, der mit dem DOS-Editor erstellt wurde, mit dem Windows-Notizblock geöffnet, erscheinen anstelle der Umlaute andere Sonderzeichen.

Auch die Kennzeichnung des Zeilenendes stiftet Verwirrung, da das Vorbild der Zeilenschaltung aus alten Schreibmaschinen-Zeiten unterschiedlich umgesetzt wird. Im Ergebnis sehen Unix- und Macintosh-Dateien unter MS-DOS wie kontinuierlich geschriebene Texte ohne Absätze und Zeilenumbrüche aus, sind dafür aber gespickt mit eigenartigen Sonderzeichen (nämlich an den Stellen, an denen üblicherweise eine neue Zeile beginnt).

Zwar gibt es genügend Filter- und Konvertierungsprogramme, die solche Dateien auch unter DOS wieder lesbar machen, aber einfacher ist die Verwendung leistungsfähiger Textverarbeitungen. Diese haben ensprechende Filter bereits eingebaut, man muß ggf. nur den richtigen auswählen. Word für Windows verwendet beispielsweise die Bezeichnung "Nur Text" für die ANSI-Codierung, wie sie von allen Windows-Programmen benutzt wird, und die Bezeichnung "MS-DOS-Text" für die unter DOS übliche 8-bit-ASCII-Codierung.

Wird eine Datei mit dem richtigen Filter geöffnet, ist sie anschließend problemlos mit den Funktionen der Textverarbeitung zu betrachten, zu bearbeiten und zu drucken.

Wer nicht mit (Textverarbeitungs-) Kanonen auf Spatzen schießen will und ein kleines, schnelles Programm zur Textbetrachtung unter Windows sucht, dem sei der "JEC-Fileviewer" empfohlen. Er kann (im Gegensatz zum Windows-Notizblock) auch große Textdateien verarbeiten und erlaubt die Suche nach Textpassagen. Allerdings kann es bei deutschen Texten zu den genannten Problemen mit Umlauten und Sonderzeichen kommen.


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